Freitagabend. Dortmunds BDSM-Club Nummer 1: Das Sadasia.
Gemeinsam mit meinen Begleitern Tom und Parva Magna betrete ich den geräumigen Vorraum. Am Einlass steht Biggi, die Betreiberin des Clubs, welche uns herzlich empfängt. Bereits im Vorfeld hatten wir über meinen Besuch in ihrem Club kommuniziert, und nun lerne ich sie in persona kennen. Eine schöne, sympathische junge Frau steht vor mir, die durch ihr Charisma überzeugt. Wir bekommen Spindschlüssel und Biggi bietet uns eine Führung an. Da jedoch bereits die ersten Herren auf ein Kennenlernen mit mir warten, lasse ich mir den Club von Parva Magna zeigen, welche sich hier bestens auskennt.
Der Club ist unheimlich groß und wahnsinnig toll eingerichtet. Es gibt einen Barbereich im oberen Stockwerk und eine Art Disco-Raum im unteren, mehrere sehr große Spielräume, ausgestattet mit allerlei SM-Möbeln und quasi allem, was das Herz eines Fetischisten begehrt. Ein Shop ist angeschlossen, in welchem man Fetisch-Kleidung und Schmuck erwerben kann. Im Speisesaal werden warme Speisen aufgetischt, die Tafeln sind mit silbernen Tellern eingedeckt und alles wirkt sehr stilvoll. Hinter dem Speisesaal befindet sich der Raucherbereich. Dieser ist zwar outdoor, jedoch unter einer Art Zelt und beheizt. Es liegen Fleece-Decken bereit, so dass niemand frieren muss. Der ganze Club ist in den Farben violett und anthrazit gehalten. Die Wände schimmern metallisch und geben eine großartige Optik her. Das Interieur passt exzellent zur Linie der Einrichtung. Der Club ist groß und geräumig, strahlt sehr viel Wärme aus und die vielen kleinen Detail lassen erkennen, dass hier eine Frau federführend ist.
Wir begeben uns in den Barbereich und bestellen einige *******freie Cocktails. Die beiden Herren, die mit mir sprechen wollten, bitte ich an einen Tisch und unterhalte mich eine Weile mit ihnen. Einer der beiden besucht zum allerersten Mal einen SM-Club und ist überwältigt. Er hatte es sich ganz anders vorgestellt.
Das Publikum, so sagt er, sei ganz anders als erwartet. Der Anteil der Frauen ist verhältnismäßig hoch, viele Paare haben heute den Weg in den Club gefunden. Es wird auf die Einhaltung des Dresscodes geachtet, und das ist auch gut. Leute in Straßenkleidung erhalten keinen Einlass, der Fummel muss zumindest schick sein, stilvoll und angepasst. Neben Abendgarderobe sieht man viele ausgefallene bis spektakuläre Fetisch-Outfits. Von Lack-Leder-Latex bis zum Reiteroutfit samt Gerte in der Hand. Die Gäste sind kreativ.
Während wir plaudern, stößt Lucy zu uns. Lucy ist meine Sub für diesen Abend. Ich deute ihr, sich auf den Boden neben mir zu knien und sie bedient uns mit Getränken. Im Eintrittspreis enthalten sind heute sämtliche Getränke sowie das reichhaltige Buffet im Speisesaal. Im Vorfeld hatten einige meiner NRW-Bekanntschaften aufgrund der Preispolitik des Clubs Abstand von einem Besuch an jenem Abend genommen. Der Eintrittspreis mit ____ Euro pro Person bzw. ____ Euro pro Paar kann nicht gerade als günstig bezeichnet werden, dem pflichte ich bei. Dennoch halte ich den Preis nach meinem persönlichen Empfinden für mehr als angemessen. Wieso? Weil er zum einen ein gewisses Niveau der Gäste garan****t und zum anderen dafür sorgt, dass der Club nicht zu überlaufen ist. Mit ca. 75 Gästen im Laufe des Abends war der Club gerade gut gefüllt, nirgendwo wurde gedrängelt, zu leer war es auch nicht – eben eine gute Mischung. Und aufgrund der inkludierten Getränke und Speisen relativiert sich der Eintrittspreis ohnehin.
Nachdem wir eine Weile geredet hatten und ich doch zumindest mit einem der Herren ein „in-Kontakt-bleiben“ andachte, setzen Lucy und ich uns zu Tom und Parva hinüber. Lucy fragt mich, ob sie sich setzen dürfe und ich überlege, ob ich nicht künftig nur noch Frauen ohne SM-Vorkenntnisse mitnehme, an denen nicht bereits ein anderer Dom im Vorfeld herumerzogen hat. Wir sprechen übers Fesseln, über neue Projekte und darüber, was ich künftig mit Lucy vorhabe. Sie lauscht gespannt.
Parva Magna ist plötzlich verschwunden. Soweit ich mich erinnere, wollte sie sich nur etwas zum Trinken holen und ward bereits seit über einer Stunde verschollen. Mit einem Pärchen hatte sie sich spontan zum Knoten zurückgezogen. Der Club bietet unfassbar tolle Möglichkeiten für Bondage, mehrere Hängepunkte sind in den Spielräumen verteilt und eine Konstruktion hat es mir besonders angetan: Eine Art gigantisches Spinnennetz aus Metall. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Lucy dort bereits drinnen hängen, doch an diesem Abend sollte es anders kommen. Es wartet bereits der nächste Herr auf die Gelegenheit eines Kennenlernens, und so ergibt es sich dieses Mal nicht, mein Bunny aufzuhängen.
Als ich mit meinen Begleitern den Club später verlasse, bleibt ein Gefühl der Freude darüber, diese großartige Location und ihre tolle Besitzerin kennengelernt zu haben. Mit ihr hätte ich gerne noch länger geplaudert, irgendwas sagt mir, dass wir mehr gemeinsam haben als uns unterscheidet. Ein Gefühl, was ich nicht bei viele Frauen habe.
Fazit: Das Sadasia ist ein absolut sehenswerter Club und kommt ganz klar auf meine Top-3-Liste der schönsten BDSM-Locations, nicht nur wegen seiner Größe und Geräumigkeit (kleine Keller-Verliese kennt die Szene ja zur Genüge), sondern auch und gerade wegen der Liebe zum Detail, die jeder einzelne Einrichtungsgegenstand widerspiegelt.